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Ausbildung
Die Ausbildung erfolgt auf der Grundlage des von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft geprüften und genehmigten Ausbildungsplans und der Prüfungsordnung vom Dezember 2012, die zu einer höheren Einstufung der Schule nach § 103 (staatlich anerkannte Ergänzungsschule) führte.
Die Ausbildungsform
Abschluss: Staatlich anerkannte:r Schauspieler:in
Der Unterricht umfasst
25-28 Zeitstunden an
4 Wochentagen.
Die Prüfungen
abgeschlossene Schulausbildung, bestandene Aufnahmeprüfung. Probetrimester: Das 1. Trimester gilt als erweiterte Zugangsprüfung
Die Klassen
8 bis max. 14 Schüler.
Die Ferien
Zwischen den Trimestern im Sommer (5 Wochen),
zu Weihnachten (3 Wochen) und im Frühjahr (2 Wochen)
Die Einrichtungen der ETI Schauspielschule Berlin stehen den Schülern, wenn möglich, jederzeit – auch am Wochenende und abends – kostenlos zur Verfügung. Dazu gehören acht große Probenräume, mehrere Klaviere und eine Bar im Foyer.
Die Ziele unserer Ausbildung
Die Ausbildung an der Schauspielschule Berlin des Europäischen Theaterinstituts e.V. soll ihre Schüler befähigen, als Schauspieler:innen in einer vielgestaltigen und sich ständig verändernden Theater-, Film- und Medienlandschaft als selbständig schöpferische Persönlichkeiten zu bestehen. Sie sollen sich kulturell und sozial gebildet, methodisch und handwerklich kompetent in die unterschiedlichsten Ensembles integrieren können. Den Erfordernissen der Praxis folgend stützt sich die gesamte Ausbildung, die vielfältigen Anregungen des Welttheaters aufnehmend, auf die methodischen Ansätze von Stanislawski und Brecht. Weitere Berührungspunkte gibt es auch mit der Biomechanik nach Meyerhold.
Durch die frühe öffentliche Präsentation der Ergebnisse der Szenenstudien und die Serie von Vorstellungen der Abschlussinszenierung sollen die Schüler:innen kontinuierlich an die Kommunikation mit dem Publikum als den eigentlichen Adressaten ihres Spiels herangeführt werden.
Ausbildungsfächer
- Beobachtungs-, Konzentrations-, Phantasie-, Partner- und Sensibilisierungsübungen
- begriffliche Klärungen: Situation, Vorgang, Drehpunkt
- Entwicklung eines „Ensembles“ und die Erfahrung, der in gemeinsamer Arbeit geltenden ethisch-moralischenRegeln (künstlerische Disziplin, Verantwortungsbewusstsein, Kritik- und Konfliktfähigkeit, Fleiß)
- Entwicklung von Spielfreude und damit verbunden die Erfahrung der Untrennbarkeit von Ernsthaftigkeit und Spaß.
- Textanalyse (die Fabel und das Thema des Stücks, das stückauslösende Ereignis, der Grundkonflikt))
- der/die Autor:in und seine/ihre Zeit – die historische, soziale und kulturelle Situation zur Zeit der Entstehung des Stückes und der Epoche, in der das Stück spielt
- die Figur, ihre soziale Stellung, ihr Konflikt und ihr Ziel
- Bezüge zur Gegenwart
- Begegnung mit unterschiedlichen dramatischen Texten
- Improvisation und Fixaktion
- der Aufbau einer Handlungskette
- die Entwicklung des gestischen Materials
- die Besonderheiten des Partnerspiels
9. Trimester: Abschlussinszenierung und öffentliche Vorstellungen
- die Abschlussinszenierung ist ein wichtiger Schritt zum professionellen Arbeiten
- ging es bisher meist nur um Ausschnitte, geht es jetzt um die ganze Rolle
- an Stelle einer Szene wird nun ein Stück gespielt
- der/die Dozent:in wird zum/zur Regisseur:in, Schüler:in zum/zur Schauspieler:in
- war der Fokus in den Szenenstudien auf konkrete Ausbildungsziele gerichtet, richtet er sich nun stärker auf dasPublikum
- die Schüler:innen lernen „Theatermachen“, sie kümmern sich um die Bühnenmusik, Dekoration, Kostüme, Requisiten, Beleuchtung, Werbung
- da die Abschlussinszenierungen in der Regel sechs- bis zehnmal gespielt werden, entstehen für die Schüler:innen große Anforderungen, Disziplin und Zuverlässigkeit, körperliche und mentale Kondition betreffend
- durch die Reaktionen des Publikums lernen die Schüler:innen ihre Wirkungen kennen, zu steuern und zu kontrollieren
- die natürliche Wirkung des Schauspielers und seine Glaubwürdigkeit im Film / TV
- der private Moment / das Sein
- Dialog im Film
- Drehbuchanalyse
- selbstständiges Erarbeiten eines Charakters
- Beziehung Regie – Schauspieler:in
- Beziehung Schauspieler:in – Kamera
- die Kamera, ihre Einstellungen und das entsprechende Spiel in diesen Einstellungen
- Techniken der Darstellung (Erörterung der verschiedenen Schauspielmethoden)
- Bildauflösung einer Szene
- Arbeiten mit Anschlüssen (“Continuity“) und mit Markierungen
- Produktion einer Showreel-Szene (Drehbuch schreiben, Text und Figurenanalyse, Probe und Dreh, Aushändigung des Materials)
- das Casting (die Vorbereitung und die Beziehung Caster:in – Schauspieler:in)
- der Arbeitsmarkt für Film- und Fernsehschauspieler (Agenturen, Castingbüros, Bewerbung, Photos, Showreel)
Wir vermitteln folgende Inhalte:
- Entspannung, Spannung, Grundspannung
- physiologische Sprechatmung/Atemstütze
- Körperzentrum als Basis des Sprechens
- das Beherrschen einer flexiblen, tragbaren und belastbaren Stimme
- präzise Artikulation entsprechend den neuesten Regeln der Hochlautung
- das Sprechen als künstlerische Handlung
- Diktion
- Methoden für die eigenständige individuelle künstlerische Interpretation von Texten (Drama, Lyrik, Prosa)
- Kraftstimme und andere extreme Stimm- und Sprechleistungen
- Koordination und Integration von Stimme, Sprache und Körper im Sinne der Anwendbarkeit für die Szene
Ergänzend zum Fach Sprecherziehung bietet die Schule ein klassenübergreifendes Körperstimmtraining mit hauptsächlich folgenden Inhalten an:
- Ergänzende Arbeit an stimmlicher und körperlicher Lockerung und Durchlässigkeit
- Ergänzende Arbeit am körperstimmlichen Zentrum und Training von Körperstimmimpulsen
- Sprechen in unphysiologischen Haltungen und Spannungszuständen
- Training der Kraftstimme
Der Unterricht findet begleitet in Gruppen-, Kleingruppen-, und Einzelunterricht statt. Wir arbeiten an der Entwicklung der Singstimme hin zur Gesangsstimme im Hinblick auf das Repertoire des Bühnengesangs für Schauspieler:innen:
Lied, Song, Chanson, Brecht-Bühne, Musical und Operette
- Funktionales Stimmtraining und Grundlagen der klassischen Stimmbildung
- Atem- und Körperarbeit
- Klangbildung
- Musikalität
- Bühnengesang
- Interpretatorische Arbeitsweisen, Liedinterpretation
- Grundlagen der schauspielerischen Liedgestaltung
- Einbinden von Gesangdarbietungen in den szenischen Arbeiten
Ziel der Ausbildung ist die Befähigung zum selbständigen musikalischen Handeln. Dabei werden zunächst Grundkenntnisse in Musiktheorie und Musikgeschichte vermittelt, auf deren Basis praktische Fähigkeiten erarbeitet und trainiert werden. Die Verbindung zu den Anforderungen des Schauspielerberufes wird permanent hergestellt durch die Einbeziehung musikalischer Beiträge in die Szenenstudien und die Abschlussinszenierung.
1. bis 3. Trimester: Grundlagen
- Rhythmuslehre
- Notenlehre
- Harmonielehre
4. bis 6. Trimester: Theorie und Praxis
- Einführung in den Tonsatz
- Überblick über die abendländische Musikgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart
Ensemblesingen
7. bis 9. Trimester: Anwendung
- Befähigung zum selbstständigen gemeinschaftlichen Einsingen
- selbstständige Erarbeitung von Solo- und Chorstimmen nach dem Notentext
Konzeption, Erarbeitung und Umsetzung der Bühnenmusik für Szenenstudien und Abschlussinszenierung
Das Unterrichtsfach Tanz als handwerkliches Ausbildungsmodul gliedert sich in drei Bereiche:
- Ballettunterricht
- Tanz (Historischer Tanz – Gesellschaftstanz und Folklore)
- Jazz Dance
Der Tanz dient der Bewusstmachung und dem Training der Steuerungsmöglichkeiten des Körpers. Weiterhin ist die Gruppenarbeit und das choreografische Verständnis wesentlicher Bestandteil dieses Faches. Die Fähigkeit der Schauspieler:innen, musikalischen Darstellungsanforderungen gerecht zu werden, ist das Ziel.
Bühnenfechten mit seinen besonderen Anforderungen für Schauspieler:innen ist ein handwerkliches Fach in unserer Ausbildung. Partnerarbeit, Bewegungsreaktion und körperliche Geschicktheit verbunden mit Elementen des Bühnenkampfes werden trainiert. Eine szenische Fechtchoreografie wird zum Fachabschluss präsentiert.
Durch die sportlich-artistische Konditionierung erwerben die Schüler:innen Kraft und Ausdauer. Durch das Training von Elementen wie Handstand mit Abrollen, Kopfstand, Rollen vorwärts/ rückwärts, Balance, Schulterlauf, Pyramiden, Flugrollen, Salto vorwärts und rückwärts, Flickflack und ähnlichem gewinnen sie Sicherheit und erweitern ihre körperlichen Fähigkeiten. Darauf aufbauend erlernen sie Grundlagen für die Darstellung von Kampfszenen auf der Bühne. Ähnlich wie beim Bühnenfechten geht es dabei um die Kausalität von Aktion und Reaktion sowie kontrollierte Partnerbeziehung. Grundlegende Elemente dabei sind: Schläge, Tritte, Sprünge und Würfe (aus verschiedenen Kampfsportarten). Die Schüler:innen erarbeiten am Ende des Kurses die Choreografie einer Bühnenkampfszene, die sie in einer schulinternen Präsentation vorstellen.
(Theatergeschichte / Theatertheorie / Dramaturgie/Sozialkunde)
Theater steht immer im gesellschaftlichen Kontext, spiegelt politische und soziale Veränderungen, sowie die sich stets wandelnde Rolle des Individuums in der Gesellschaft. Jedes Trimester hat jeweils ein sozio-gesellschaftliches Thema im Fokus, das historisch, gesellschaftspolitisch und zeitaktuell analysiert wird, sowie in Wechselwirkung mit der Lebenswirklichkeit der Studierenden steht. Bestandteil des Unterrichts ist die Vermittlung des Gesamtüberblicks der Theatergeschichte, die Lehre von grundlegenden Theatertheorien, das Erlernen von Analysefähigkeiten von Theatertexten und Inszenierungen, sowie die Anwendung von dramaturgischen Methoden. Die Studierenden bekommen nicht nur ein fundiertes Wissen des Theaters im Wandel der Zeit, das ihre kritische Reflexion sensibilisiert und schärft, sondern erhalten auch spezifisch die Fähigkeiten der Text-, Figuren- und Plot-Analyse, sowie das Rüstzeug zur Analyse aktueller Inszenierungen. Ein besonderer Wert wird auf den Diskurs innerhalb des Unterrichts gelegt, sowie auf die werkimmanente analytische Arbeit. Trimester-Themen: (exemplarisch)- Individuum und Gesellschaft
- Familie und Gesellschaft
- Ökonomie/Arbeit und Gesellschaft
- Theatertheorie im Spiegel der Gesellschaft
- Welttheater im gesellschaftlichen Kontext
- Liebe/Krieg und Gesellschaft
- Textanalyse / Griechische Antike bis zum Postdramatischem Theater.
- Theaterbesuche / Aufführungsanalyse an aktuellen Beispielen.
- Rezeption theatertheoretischer Texte.
- Angewandte Dramaturgie / am Beispiel des Programmheft-Konzepts/Gestaltung.
- Stückdramaturgie / am Beispiel der Szenischen Lesung (inklusive Strichfassung/Konzept).
- Einzel- und Gruppenreferate / innerhalb der Schwerpunktthemen.
Am Ende des 3. Trimester wird eine schriftliche Zwischenprüfung absolviert, am Ende des 6. Trimesters die schriftliche Abschlussprüfung.
Wir begrüßen ausdrücklich das Engagement der Schüler:innen, die eigene Ausbildung mitzugestalten. Neben den traditionellen Speti-Abenden, die in Form eines Kleinkunstabends vollständig von der Schüler:innenschaft aufgeführt werden, gibt es immer die Möglichkeit, sich aktiv ins Schulgeschehen einzubringen.
Ausbildungskosten
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1. Ausbildungsjahr 450 € / Monat
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2. Ausbildungsjahr 480 € / Monat
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3. Ausbildungsjahr 510 € / Monat
Die Finanzierung der Ausbildung an der ETI Schauspielschule Berlin wird auf zwei Arten vom Staat gefördert. Beide Leistungen können gleichzeitig in Anspruch genommen werden:
Ob und in welcher Höhe BAföG in Anspruch genommen werden kann, hängt vom eigenen Einkommen und dem der Eltern ab. Das BAföG wird ohne Gegenleistung vom Staat gewährt, d.h. das Geld muss nicht zurückgezahlt werden.
Der Bildungskredit kann ohne besondere Voraussetzungen ab dem
2. Ausbildungsjahr beantragt werden. Hier können insgesamt maximal 7.200 EUR ausgezahlt werden. Der Bildungskredit muss nach vier Jahren in kleinen Raten zurückgezahlt werden.
Da die Unterrichte an der Schauspielschule Berlin ganztags an 4 Tagen in der Woche stattfinden, besteht zudem die Möglichkeit, an den übrigen Tagen bzw. abends durch Jobs Geld zu verdienen. Viele unserer Schüler:innen finanzieren so ihre Ausbildung.